Kennt das jemand? Man hat gerade noch geträumt und räkelt sich am Morgen schlaftrunken und wohlig noch einmal im Bett umher. Bis das Bewusstsein auch wach ist und man wie nach einem dumpfen Schlag realisiert, dass ausgeträumt wurde und die Dinge am Tag zuvor doch passiert sind. Oder man ist gerade bei ganz alltäglichen Beschäftigungen, die Sonne scheint, Menschen gehen vorbei, die Erde dreht sich so wie jeden Tag. Plötzlich sieht man auf die Uhr. Der Magen zieht sich empfindlich zusammen, ein Kloß im Hals, Tränen kämpfen sich unaufhaltsam durch. Gestern um diese Uhrzeit war noch alles gut! Noch kein weiterer Riss im Leben! Nur neun Stunden zurück! Bitte! Aber der Sekundenzeiger rückt gnadenlos weiter vor. Es sind danach immer diese ersten und die letzten Male, die sich so erdrückend anfühlen. Das erste Mal, dass niemand wie gewohnt an der Tür steht mit einem verschmitzten Lachen und frechen Kommentar, das erste Mal, dass niemand ans Telefon geht, der Platz auf dem Stuhl neben der letzten Zigarette leer bleibt, die ersten Ereignisse ohne den anderen, das letzte Mal die Sachen berühren, die noch am gleichen Platz liegen, persönliche Utensilien, das letzte Mal der ganz eigene Duft in Hemd, Jacke und Raum...
In stillem Gedenken mit aller Liebe an F.
(Und zum wiederholten Male an P. und ein kleines Wesen)
Uns oin is die Zeit zu gehen bestimmt
Wie a Blattl trogn vom Wind
geht's zum Ursprung zruck als Kind
Wenn des Bluat in deine Adern gfriert
Wei dei Herz aufhört zum Schlogn
und du aufi zu die Engerl fliagst
Dann hob koa Angst und loss di anfoch trogn
Wei es gibt was nach dem Lebm, du wirst scho segn
Amoi seg' ma uns wieder
Amoi schau' i a von obm zu
Auf meine oidn Tag leg i mi dankend nieder
Und moch für oie Zeitn meine Augen zua
Ois wos bleibt ist die Erinnerung
Und schon langsam wird da kloar,
dass nix mehr is wias woar
Dann soll die Hoffnung auf a Wiedersehn
Mir die Kroft in mein Herzschlog legn, um weiter zu lebm
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