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AutorenbildAnja Harz

Nicht verhandelbar

Statistisch gesehen steht im Missbrauch des Arbeitsrechts das Bundesland Mecklenburg Vorpommern an erster Stelle in Deutschland. So verwundert es nicht, dass hier Handwerker teilweise bei Ausübung einer Vollzeitbeschäftigung einen jährlichen Bruttolohn von 22.000,- EUR bei jedoch durchschnittlich bundesüblichen Lebenshaltungskosten erhalten. Und den Preis des Bleibens mit Aushalten bezahlen. Aus den verschiedensten Gründen. Das mehrfache Nichteinhalten zugesagter Dinge wäre für mich noch vor zwei, drei Jahren ein Drama gewesen, dass ich im Wechsel zwischen Fassungslosigkeit und Gerechtigkeit ewig hin- und hergewälzt hätte. Glücklicherweise habe ich mit den Erfahrungen und dem Ausprobieren lernen dürfen, dass so ein Preis der Freiheit sehr hoch werden kann und in der Regel nicht verzinst wird. Da Miete, Hundefutter, Klopapier bezahlt werden müssen, kann und muss man manchmal Kompromisse finden. Grenzwertige Überschreitungen jedoch sind mittlerweile inakzeptabel. Ich nehme sie allerdings ruhig hin, überlege und handle konsequent. Gerade weil es mein Heimatland ist, muss auch hier spürbar werden, dass Menschen auch da (über)leben können müssen, wo andere Urlaub machen oder erst im Alter wieder an die wunderschöne See zurückkehren. Auch wenn das bedeutet, wieder einen Schritt oder mehrere Kilometer zurückzugehen und der Seemann mit Sinn für Humor und Rumblödelei (eventuell noch mit Interesse für Fußball und mit mir eine kleine Bank zu zimmern) erst einmal warten muss. Aber vermutlich läuft der mir dann zwischen den Bergen über den Weg :-)

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