Es regnet, stürmt und ist kalt. Typisch Norden eben. An der Eingangstür zum Büro macht ein junges Kätzchen auf sich aufmerksam. So sehr, dass die Kollegin kommt und eine mögliche Evakuierung des hilflosen und hungrigen Tieres zum Tierschutz organisiert. Hundefutter und Karton, Vierbeiner rein und ab zum Tierarzt. Dieser schaut ebenfalls im typischen Nordstil grimmig skeptisch und wartet mit fragendem Blick in der Hoffnung, wir wollen keine Operation, Kastration, größere Organisation uvm. Die Kollegin versteht blind und teilt knapp mit: "Moin. Keine Sorge. Nur mal schauen, ob das Tier gechipt ist. Ist dreifarbig, also Katze", schlussfolgert sie, Während ich noch über den Zusammenhang zwischen Geschlecht und Fellfarbe sinniere, schlurft der Arzt mit einem emotionsarmen "Achso" voran ins Behandlungszimmer. Karton, Katze, Kollegin folgen brav. Kein Chip. Kein Besitzer. Aber tatsächlich eine Katze. Da die Freundlichkeit hier schlecht zu erkennen ist und sich erst nach einer ganzen Weile in Ansätzen an die Oberfläche gesellt, bekommt Frau Dreifarbe am Ende dann doch noch fix was gegen Würmer und Zecken. Kostenlos. Ehrensache! Zurück im Büro rufe ich bei den Nachbarn an und frage, ob die Katze gesehen wurde und sie zu jemandem in der Umgebung gehört. Es meldet sich Eckhard Koslowski (hier werden alle Klischees bedient: der Mann heißt wirklich so). Total nett und hilfsbereit höre ich: "Moin. Joah, da frag ich ma meinen Kollegen. Bis gleich." Mehr muss nicht gesagt werden. Eckhard Koslowski legt auf, ruft nach zwei Minuten zurück und meldet Besitzer und heutige Rückkehr dieser beiden: "Tschüß!" Katze gerettet.
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