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Ausgemustert 2

Von Heike und Friedrich kam die Anmerkung zum Coaching, dass es so leicht klingt mit den Mustern aus der Kindheit und der Verbindung zu den Verhaltensstrukturen in der Gegenwart. Nun, das Herausfinden, welche Muster in uns arbeiten und uns als Erwachsene triggern, das geht relativ schnell (je nachdem wie aufgeschlossen und zugänglich der Betroffene ist), sehr oft bereits in einer Sitzung. Unser Gehirn wird bis zu einem Alter von ca. 20 Jahren mit all den Erfahrungen und Einflüssen um uns herum vollständig geprägt. Zwei wichtige Pfeiler, die wir bestmöglich im Kindesalter stabil erfahren sollten, sind Bindung (ohne die wir nicht lebensfähig wären) und Autonomie. Ideal wäre, wenn Beides optimal ausgewogen in uns ausgeprägt wäre, was jedoch kaum der Fall ist. So wird zum Beispiel ein Mensch (hier Heike, Nennung erlaubt), der in seiner Kindheit/Jugend oft überangepasst sein musste, weil er strenge Eltern oder Elternteile in Not bzw. mit eigenen starken Einschränkungen hatte, einen starken Drang zur Autonomie im Erwachsenenalter haben und nach außen starke Grenzen setzen (für andere oft verletzend und nicht nachzuvollziehen), da er sich nur in diesem Zustand wirklich frei fühlt, weil nichts von ihm verlangt wird und das unangenehme und zu vermeidende Muster/Gefühl (unbewusst) “ich werde nur geliebt oder gesehen, wenn ich deine Erwartungen erfülle” so nicht getriggert werden kann. Oft kippen an diesem Punkt dann Beziehungen, Freundschaften etc. und die Verbindung wird schwer, für alle Beteiligten. Erkennt man seine eigenen Muster, hat man tolle Möglichkeiten, das aufzulösen und eine wirkliche Freiheit zu erlangen. Aus diesem Grund ist es auch leicht. Die Überwindung, sich seine Muster anzusehen, ist meist der größte Akt. Dies ist aber lediglich ein Beispiel (denn es gibt einige Muster – meins hatte mich zum Beispiel in emotionale Abhängigkeit geführt) und nur sehr knapp erläutert. Kurz und leicht verständlich und direkt auf den Punkt bringt es auch Stefanie Stahl (besser kann man es fast nicht erklären) im Podcast “Stahl aber herzlich” oder in ihren Büchern (keine bezahlte Werbung). Bei Fragen könnt Ihr aber auch jeder Zeit über die Mail auf meiner Seite Kontakt aufnehmen. (Hinweis: vorerst noch die Autoren-Homepage, wird demnächst geändert).

Best of you

Ein Klient (alleinerziehend) fragte mich neulich, wann man wieder aktiv in der Partnersuche werden sollte. Diese Frage hängt weniger vom Sollen sondern in erster Linie davon ab, wie weit man die Vergangenheit losgelassen und verarbeitet hat. Jeder Schritt in diese Richtung ohne bei sich selbst (wieder) vollständig angekommen zu sein, ist auf kurz oder lang ein Schritt zurück oder an der Möglichkeit zu einer erfüllenden Beziehung vorbei. Denn man bekommt alles Unaufgeräumte in Seele und Herz auf unterschiedliche Art und Weise so lange serviert bis auch die restlichen Krümel gesehen und weggeputzt sind. Und das nicht nur in der Liebe sondern in allen Bereichen des Lebens. Dieser Vorgang kann sich ziehen, wenn man nicht hinsehen möchte. Auch ich kann ein Lied davon singen, habe ich doch etwas über zwanzig Jahre dafür gebraucht, in meinem Seelenleben aufzuräumen. Der Weg führte mich wegen konsequenter (teilweise unbewusster) Ignoranz über falsche Jobs, gesundheitliche Defizite bis hin zum Burnout und einiger schwieriger und am Ende nicht glücklicher Beziehungen. Jeder von uns bekommt in der Kindheit sein Päckchen aufgedrückt und entwickelt seine Glaubenssätze daraus, die wir dann oft weit ins Erwachsenenalter mit uns herumtragen und unbewusst danach handeln. Selbstliebe und den eigenen Wert zu kennen sind wichtige Schlüssel für die eigene Persönlichkeit und für ein (wirklich) freies Leben. Und damit auch für eine freie Liebe. Denn das sollte sie sein, ohne Zwang, Verbiegen und Abhängigkeiten. Mit genau dem Partner, der dich so liebt wie du bist. Der dich jedoch nur sehen kann, wie du bist, wenn du dich auch genauso zeigst. Sei also die beste Version, die es von dir gibt: du selbst. Und bis du ganz dort bist, sei gut zu dir. Gib dir die Zeit, die es braucht. Tue etwas für dich, auch wenn du es gerade nicht mit jemandem teilen kannst. Spür in dich hinein, was dich ausfüllt. Vielleicht ein anderer Job, eine tolle neue Wohnung, ein Haustier, eine Reise (ich mache zum Beispiel bald meinen ersten Urlaub allein an einem schon lang ersehnten Ort) oder ein Hobby, das du schon immer mal ausprobieren wolltest. Entdecke, aber lass dich nicht ablenken. Von dir. Vertraue. Die Liebe findet dich von ganz allein. Denn oft sind es die kleinen, unscheinbaren und zufälligen Begegnungen…

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Bildquelle: A. Harz

 

Erdung

Für niemanden ist das Leben immer leicht, aber die Leichtigkeit nimmt zu, wenn man sich selbst wieder näher kommt. Zurück zum Grund, in die Ruhe, in das natürliche Sein. In der Stille kannst Du die eigene Stimme wieder hören. Sie ruft nach Dir, nach Frieden, Liebe, Glück und Lachen. In diesem Sinne wünsche ich allen schöne Sommertage, mit dem Blick auf all die kleinen und großen Wunder um uns herum…